Reinhart Koselleck und die Zeitgeschichte

Reinhart Koselleck und die Zeitgeschichte

Organisatoren
Akademie Herrnhut für politische und kulturelle Bildung; in Kooperation mit der Technischen Universität Chemnitz, der Umweltbibliothek Großhennersdorf und der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung
PLZ
02747
Ort
Herrnhut
Land
Deutschland
Fand statt
In Präsenz
Vom - Bis
05.05.2023 - 06.05.2023
Von
Daniela Di Pinto, Institut für Europäische Studien und Geschichtswissenschaften, Technische Universität Chemnitz

Anlässlich des 100. Geburtstag des Historikers Reinhart Koselleck haben in diesem Jahr zahlreiche Tagungen1 in und außerhalb Deutschlands stattgefunden.2 Das Augenmerk der Tagung, die in Herrnhut, in der Nähe von Kosellecks Geburtsstadt Görlitz, veranstaltet wurde, richtete sich nicht allein auf die Entwicklung und die Schwerpunktsetzungen des Werkes oder auf der Biografie des über lange Zeit in Bielefeld wirkenden Geschichtstheoretikers, Neuzeit- und Begriffshistorikers. Vielmehr kann an dieser Stelle auf den interdisziplinären Charakter der Konferenz hingewiesen werden: Zum einem wurden auf der Tagung die Historizität der Person Kosellecks und die damit verbundenen Verflechtungen zwischenmenschlicher Beziehungen – sowohl auf familiär-freundschaftlicher als auch auf institutioneller Ebene – in den Vordergrund gerückt. Zum anderen konnten aus politik- und sozialwissenschaftlicher wie auch aus literatur-, sprach- und translationswissenschaftlicher Perspektive die besondere Breite der Rezeption Kosellecks in den Blick genommen werden.

MARIAN NEBELIN (Chemnitz) führte in die Thematik der Tagung ein und betonte bereits zu Beginn das Verhältnis Kosellecks zur Zeitgeschichte sowie das anwachsende Interesse, welches mit einem zunehmenden Bewusstsein für seine Person verbunden sei. Die zeitgeschichtliche Verortung Kosellecks wurde dabei ausgehend von diversen Merkmalen seiner Wirkungsgeschichte ausgemacht: So wurden Kosellecks persönlichen Erfahrungen als Soldat und Kriegsgefangener zur Grundlage eines besonderen Selbstverständnisses als Zeitzeuge und „Überlebender“ des Zweiten Weltkrieges. Diese Perspektive verschaffte ihm gleichzeitig Ansatzpunkte für seine historiographischen Reflexionen. Infolgedessen war Koselleck sowohl auf der stetigen Suche nach Ursachen des miterlebten Geschehens wie auch nach der Tragfähigkeit des Verstehen-Wollens überhaupt. Besonders prägend für ihn und sein Werk wurden Personenkonstellationen, die während seiner Studien- und Tätigkeitszeit, aber auch im Gefolge der Berufungen in Bochum, Heidelberg und Bielefeld entstanden. In der Diskussion wurde noch einmal betont, dass die intensive Rezeption Kosellecks in den letzten Jahren auch mit zwei Faktoren zusammenhängt: Zum einen seien seine Biografie und sein Werk besonders durch die dialektische Beziehung von „Einmaligkeit und Wiederholbarkeit“ der Geschichte geprägt. Darüber hinaus mag das Interesse an Koselleck selbst auch darin begründet liegen, dass Koselleck als der Repräsentant des heterogenen Zeitgeists seiner Lebenszeit erscheint.

Im Zentrum des zweiten Beitrages von Marian Nebelin standen Arno Koselleck und Johannes Kühn. Die Sozialisation Reinhart Kosellecks erfolgte vor dem Weltkrieg im familiären Kontext, doch auch in der Nachkriegszeit können familiäre Einflüsse eine wichtige Rolle spielen. Natürlich sind sozialisatorische Einflüsse nur schwer zu belegen. Fakt ist jedoch, dass Kosellecks Vater Arno Geschichtslehrer beziehungsweise -professor war, der sich in erster Linie mit der Didaktik beschäftigte. Sein Pate Johannes Kühn hingegen war ein Mediävist, der vor allem als Geschichtstheoretiker sein Wissen an Reinhart Koselleck weitergab. Trotz unterschiedlicher Aneignungen des Wissens und in anderen Kontexten gesammelten Erfahrungen während des Zweiten Weltkriegs gab es auch nach dem Krieg gemeinsame inhaltliche Schnittstellen: Neupositionierungen des älteren Kosellecks und Kühns (vor allem Kühn relativierte 1940 seine Position innerhalb der NS-Diktatur) und Überlegungen nach 1945, in die Reinhart miteinbezogen wurde, lassen sich ausmachen. Ungeachtet der Frage, inwieweit Kühns Werk „Toleranz und Offenbarung“ Kosellecks eigene Überlegungen (indirekt) beeinflusst haben könnte und obwohl Reinharts Positionen deutlich radikaler und durchdachter waren, verband die drei Männer eine gemeinsame Grundauffassung: die strikte Ablehnung der geschichtsphilosophischen Utopie. Gleichzeitig bestanden sie auf der Annahme, dass die Folgen politischen Handelns nicht planbar seien. Dem Geschichtsdidaktiker Arno Koselleck ging es bei seinen Überlegungen auch um konkrete geschichtspolitische Folgerungen: Er wandte sich kritisch gegen die Verformungen der politischen Kultur und die Machtgeschichte des eigenen Volkes, mit der Absicht, auf die Ausbildung eines neuen Geschichtsbewusstseins hinzuwirken.

Die Rezeption Kosellecks im osteuropäischen Raum, wurde von GABRIEL H. DECUBLE (Bukarest) aus translationswissenschaftlicher und komparatistischer Perspektive untersucht. Schon zu Beginn des Vortrages wies Decuble darauf hin, dass seine Analysen empirisch seien und ihr als Quellengrundlage heterogener Internetrecherchen zugrunde lägen. Hierbei wurde in Betracht gezogen, dass innerhalb der verschiedenen Nationen noch weiter differenziert werden müsse, weil unterschiedliche Interessen herrschten. Während in den Gebieten des ehemaligen Jugoslawiens asymmetrische Gegenbegriffe wie z.B. „Fremder/Vertrauter“ instrumentalisiert würden, um „patriotische“ Tendenzen voranzutreiben, und in Ungarn sowie Polen von einer „Massenrezeption“ Kosellecks gesprochen werden könne, bildeten die Übersetzungen Kosellecks Werke in den baltischen Staaten eine Basis für neue Ansätze in der Erinnerungskultur – unter anderem auch in Tschechien (allen voran im Bereich des Totenkults). Hierzu wurden vor allem Überlegungen Kosellecks zu den Totenmalen aufgenommen. Trotz der Plausibilität einer transkulturellen Begriffsgeschichte, gewährleisteten Decuble zufolge die Übersetzungen allerdings lediglich eine beschränkte Rezeption Kosellecks, zumal die Rezeptionsreichweite der Sprachen Osteuropas vergleichsweise gering sei. Er vertrat deshalb die Auffassung, dass die Zeit der Übersetzungen von Kosellecks Werken in diese Sprachen, weil zum einen die englischen Übersetzungen die Rezeption zunehmend dominierten und zum anderen vielleicht auch durch die physische Abwesenheit des Autors das Interesse schwinden ließ. Kosellecks Erbe in Osteuropa würde interessanter Weise vor allem durch die Soziologie, Kulturwissenschaft, Politologie, etc. weitergetragen, weniger von Historiker:innen.

Ausgangspunkt von JAN EIKE DUNKHASEs (Berlin) Referat war hingegen eine Rezension Kosellecks aus dem Jahr 1951, die der Rezeption Franz Kafkas gewidmet war. Grundlegend war hierbei Dunkhases Spurensuche zu Koselleck als Student. Schnell kristallisierte sich die transzendentale Dimension als zentraler Bezugspunkt Kosellecks heraus – trotz des Berichtscharakters seines Beitrages und der Komplexität Kafkas. Die kafkaeske „Pathogenese der Welt“, die mit einer Distanznahme und einer Fassungslosigkeit gegenüber der Geschichte einhergingen, wurde erörtert, um die Funktionalität der (Nachkriegs-)Gesellschaft durschauen zu können. Koselleck exponierte die Unverfügbarkeit der Geschichte. Die Frage, inwieweit diese von ihm identifizierte Transzendenz bei Kafka überhaupt vorzufinden war, lag beim jungen, angehenden Historiker offen. Für Koselleck bildeten die transzendentalen Kategorien der Historik im Laufe der Zeit eine Wiederholungsstruktur. Zunehmend trat allerdings in Kosellecks Geschichtsdenken die Wiederholung an die Stelle der Transzendenz, um die Geschichte der „Nachkriegsdeutschen“ theoretisch überwinden zu können. Die Wiederholungsstruktur wirkte für Koselleck einerseits wie eine metahistorische Determinante, andererseits wie ein Stabilisator in einer „beschleunigten“ Geschichte. Mit beiden Begrifflichkeiten versuchte Koselleck also eine prognostisch stabilisierte Historik abzuleiten. Auch wenn er damit scheiterte, hatte Koselleck die Frage nach der Transzendenz der Geschichte, die er unter den Wiederholungsstrukturen ansiedelte und die ihn zeitlebens beschäftigte, erstmals in seiner Kafka-Rezeption aufgeworfen.

Einen anderen Umgang Kosellecks mit der Frage nach der Prognose trat im Beitrag von JAN-FRIEDRICH MISSFELDER (Basel) zutage, der sich Reinhart Kosellecks Auseinandersetzung mit umweltpolitischen Fragen widmete.3 In einem Vortrag vor dem Wirtschaftsrat der CDU aus dem Jahr 1978 skizzierte Koselleck das Verhältnis von Ökonomie, Ökologie und Politik. Die Ökologie nahm demzufolge eine Sonderstellung ein, weil die ökologische Frage die Grenzen der menschlichen Existenz signalisierte. Das politische System nähme die Bedeutsamkeit der Ökologie zunehmend in den Fokus, zumal die formulierten Probleme anwachsen würden. Gleichzeitig wurde die Frage gestellt, wie weit Ökonomie und Ökologie miteinander vereinbar seien. Die Frage nach den solcherart möglichen Zukünften suchte Koselleck in einer Zusammenschau aller drei Faktoren zu diskutieren. Sein Beitrag bestand in diesem Zusammenhang vor allem aus der Diskussion der Frage, ob technischer Fortschritt aufgehalten werden solle oder nicht. Dabei war bemerkenswert, dass er zwar für den Fortschritt plädierte, jedoch nicht primär aus der Prämisse einer politisch-sozialen Geschichtsphilosophie heraus, sondern, weil er die Technik als Naturbeherrschung auffasste. Die zeithistorische Pointe Kosellecks lag in der „Heterogenie der Zwecke“, die ebenfalls für den (technischen) Fortschritt gelten sollte. Dazu benötige es allerdings fundierter Prognosen, deren Validität durch eine Metaprognose überprüft und gesichert werden sollte. Denn nur auf Grundlage valider Prognosen könne die Krise ergründen und Maßnahmen politisch aufschlüsseln. Dieser von Missfelder in den Blick genommene, bisher in der Koselleck-Forschung kaum beachtete Beitrag regte die Diskutant:innen an, nicht nur über den in diesem Text anklingende Positionierung des ansonsten eher prognosekritischen Koselleck zu diskutieren, sondern auch über Gegenwartsbezüge nachzudenken.

DIRK VAN LAAK (Leipzig) beschäftigte sich mit Koselleck im Umfeld von Carl Schmitt. Auf diese Beziehung war er im Zuge seiner Erschließung des Nachlasses von Carl Schmitt in den 1980er-Jahren gestoßen und hatte sie in den Jahren 1991 bis 1993 eingehender untersucht. Seine aus diesen Zusammenhängen entstandene Dissertation4 stellt gleichsam ein Verzeichnis über die Netzwerke Schmitts nach 1945 dar. Im Rahmen dieser Arbeiten kam 1991 ein Interview mit Reinhart Koselleck zustande, in dem beschrieben wurde, wie er als junger Student Carl Schmitt kennenlernte. Für den jungen Koselleck waren die wiederholten Treffen mit dem scharfsinnigen (und gleichzeitig gefährlichen) Denker ein Abenteuer, obwohl Schmitt sich nicht öffentlich in Bezug auf seine Involviertheit im NS-Regime korrigieren wollte. Schmitt übte jedoch, wie gegen immer wieder vorgetragene Verdächtigungen einzuwenden sei, eher einen intellektuellen und methodischen Einfluss aus, nicht einen politischen. Dem Interviewer fiel schon damals auf, dass Koselleck des Öfteren ungefragt die NS-Zeit thematisierte und dabei die Haltung einnahm, es müssten vor allem die Unausweichlichkeit sowie die Spielräume des Dritten Reichs untersucht werden, wobei es Koselleck nicht darum ging, diesem Regime nachzutrauern oder ihn gar wieder herbeizuwünschen. Was Koselleck zeitlebens von Schmitt fundamental unterschied, war van Laak zufolge insbesondere die Tatsache, dass Koselleck versuchte, sich der Werturteile zu enthalten, selbst wenn diese nicht immer vermeidbar waren. Darauf basierend konnte er z.B. eine „Genealogie der Besiegten“ entwickeln. Daher blieb Koselleck ein Denker ohne Ressentiments, weil er nicht an den Moralismus-Antimoralismus-Spiel, das Schmitt umwaberte, teilnahm.

GERHARD DORHN-VAN ROSSUM (Chemnitz) leitete mit seinem Beitrag in die Abschlussdiskussion ein. Er berichtete auf autobiografisch-anekdotische Art aus der Perspektive eines Zeitzeugen, der zunächst bei Koselleck studiert, später bei ihm promoviert und habilitiert hatte. Kernpunkte des Vortrages waren zunächst der Diskurs über die nationalsozialistischen Konzentrationslager und die „Pathologie der Gesellschaft“. Konfliktpunkt war dabei die Frage, ob es legitim sei, nicht nur die Auswirkungen dessen zu studieren, sondern auch die Erinnerung daran zu instrumentalisieren, insbesondere im Hinblick auf das Fortleben faschistischer Strukturen in der modernen Gesellschaft. Bei Exkursionen fiel später auf, dass Koselleck auf Gefallenenfriedhöfen und -denkmalen ein obsessives Studium der Geburtsjahre der Gefallenen vornahm. Jene Obsessivität spiegelte sich später in Kosellecks Beschäftigung mit dem „politischen Totenkult“ wider. Er entdeckte Kriegerdenkmale als Forschungsgegenstand und arbeitete heraus, dass sie der „Identitätsstiftung der Überlebenden“ dienten. In späteren Jahren trug Koselleck in Seminaren, Vorträgen, Kolloquien maßgeblich dazu bei, dass durch gezielte Fragestellungen entweder die behandelte Thematik erschlossen wurde oder zumindest neue Fragen angeregt wurden. Insbesondere die Bielefelder Kolloquien waren für kontroverse Diskurse „berühmt“. Zugleich kam Koselleck immer wieder auf seine Kriegs- und Lagererfahrungen zu sprechen, wobei bildreiche Bemühungen, das das bildliche auszusprechen, was eigentlich unsagbar ist, nicht nur in der persönlichen Begegnung, sondern auch inhaltlich zu einem Schlüsselmoment in seinen Werken geworden sei. Allerdings, so berichtete Dohrn-van-Rossum, bildeten diese Erfahrungen zugleich eine Grenze zwischen den Generationen, die nicht überschritten werden konnte.

Insgesamt bietet die Herrnhuter Tagung eine gute Grundlage für weitere Forschung. Dies betrifft die fortlaufende Rezeptionsgeschichte Kosellecks, aber auch seine zeitgeschichtliche Einbettung. Vor allem die vielfältigen Netzwerke und zwischenmenschlichen Beziehungen, die Koselleck zu Lebzeiten umgaben und als Wissenschaftler prägten, verdienen Beachtung. Es wurde intensiv diskutiert; einige Fragen konnten insbesondere in der Abschlussdiskussion geklärt werden. Andere, offen gebliebene hingegen, gaben wichtige Impulse, um jenen Fragen nachgehen zu können. Mit dem Blick in die Zukunft gerichtet, soll auf Basis dieser Tagung ein Sammelband erscheinen. Er dürfte eine gute Voraussetzung schaffen, um das bei weitem noch nicht erschöpfte komparative Potenzial der Koselleck-Forschung voll ausschöpfen zu können.

Konferenzübersicht

Roland Löffler (Sächsische Landeszentrale für politische Bildung) und Andreas Schönfelder (Vorstand Akademie Herrnhut e.V.): Grußworte

Marian Nebelin (Chemnitz): „Einführung: Reinhart Koselleck und die Zeitgeschichte“

I. Panel: Regionale Ursprünge – globale Trends

Marian Nebelin (Chemnitz): “Geschichtsdidaktik und Geschichtstheorie bei Arno Koselleck und Johannes Kühn“

Gabriel H. Decuble (Bukarest): „Durch das Labyrinth der Sprachen. Reinhart Kosellecks Rezeption in Osteuropa“

II. Panel: Institutionen – Reflexionsräume

Jan Eike Dunkhase (Berlin): „Koselleck, Kafka und die Wiederholung“

Jan-Friedrich Missfelder (Basel): Kosellecks Zukünfte“

III. Panel: Personen – Konstellationen

Dirk van Laak (Leipzig): „Reinhart Koselleck im Umfeld Carl Schmitts“

Abschlussdiskussion

Gerhard Dohrn-van-Rossum (Chemnitz): Eröffnungsimpuls

Anmerkungen:
1 Während Raj Kollmorgen, Professor für Soziologie/Management Sozialer Wandel und Prorektor Forschung der Hochschule Zittau/Görlitz, Reinhart Kosellecks „Bedeutung und Aktualität“ in einem online gestellten Beitrag würdigte (https://www.hszg.de/news/reinhart-kosellecks-einhundertster-geburtstag, 06.06.2023), fand bereits am 22. April eine Veranstaltung an der Universität Bielefeld statt. Unter dem Veranstaltungstitel „100. Geburtstag: Mit Koselleck über Koselleck hinausdenken“, stellte das Zentrum für interdisziplinäre Forschung aktuelle Projekte und Publikationen zu Reinhart Koselleck vor (https://blogs.uni-bielefeld.de/blog/geschichte/entry/100_geburtstag_mit_koselleck_%C3%BCber, 06.06.2023). Zudem fand ein Online-Seminar des DHI Paris in Zusammenarbeit mit Andree Hahmann, Professor für deutsche Philosophie an der Tsinghua-Universität in Beijing, welches zwar die Ideengeschichte thematisch aufgriff, jedoch Reinhart Koselleck in den Mittelpunkt stellte (https://www.maxweberstiftung.de/aktuelles/veranstaltungen/einzelansicht-veranstaltungen/detail/News/seminar-ideengeschichte.html, 06.06.2023). Das Deutsche Literaturarchiv Marbach wird im Juli 2023, in Verbindung mit der Universidad de Buenos Aires und dem Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin, eine zweitägige Tagung veranstalten. An dieser internationalen Tagung mit dem Titel „Gebrauchsweisen und Aktualität des Werks von Reinhart Koselleck“ soll u.a. diskutiert werden, wie seine Werke in unserer heutigen Zeit Anwendung finden können (https://www.dla-marbach.de/forschungsbereiche/termine/tagungen-detail/595/, 06.06.2023).
2 Parallel zu den bereits stattgefundenen oder noch anstehenden Veranstaltungen bzw. Tagungen, erschienen bereits diverse Publikationen. Um einige wenige zu nennen: Ulrike Jureit, Erinnern als Überschritt - Reinhart Kosellecks geschichtspolitische Interventionen, Göttingen 2023; Lisa Regazzoni (Hrsg.), Im Zwischenraum der Dinge, Eine Annäherung an die Figurensammlung Reinhart Kosellecks, Bielefeld University Press 2023. Auch Texte bzw. Briefe Kosellecks wurden neu veröffentlicht oder zumindest in einer neuen Zusammenstellung präsentiert; vgl. Reinhart Koselleck, Geronnene Lava, Texte zu politischem Totenkult und Erinnerung, hrsg. v. Manfred Hettling, Hubert Locher und Adriana Markantonatos, Berlin 2023; Hans Blumenberg/Reinhart Koselleck – Briefwechsel 1965-1994, hrsg. v. Jan Eike Dunkhase und Rüdiger Zill, Frankfurt am Main 2023.
3 Missfelder stützte sich in seinem Beitrag vorrangig auf den Vortrag Reinhart Kosellecks: „Allgemeine und Sonderinteressen der Bürger in der umweltpolitischen Auseinandersetzung“, in: Ders.: Begriffsgeschichten, Studien zur Semantik und Pragmatik der politischen und sozialen Sprache, 5. Auflage, Frankfurt am Main 2021, S. 516–526.
4 Dirk van Laak, Gespräche in der Sicherheit des Schweigens. Carl Schmitt in der politischen Geschichte der frühen Bundesrepublik, Berlin 1993.

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